Hannah Dougherty
Altarverhüllung in der Paul-Gerhardt-Kirche, Berlin
Februar – 26. März 2016
PASSION
Während der 40-tägigen Fastenzeit vom 10. Februar bis zum 26. März 2016 wird das große Altarbild des auferstandenen Christus von Gerhard Noack (1910) durch eine zeitgenössische Arbeit der Künstlerin Hannah Dougherty verhüllt. 1980 in Philadelphia (U.S.A.) geboren, ist sie die bisher jüngste Künstlerin des Kunstprojektes zur Passionszeit in der Paul-Gerhardt-Kirche. Seit dem Abschluss ihres Kunststudiums am Maryland Institute College of Fine Arts im Jahr 2002, lebt und arbeitet sie in Berlin. Bereits 2005 wurden ihre Arbeiten sowohl auf der Biennale in Warschau als auch auf der Biennale in Prag gezeigt. Ihre erste große Einzelausstellung in einem Museum folgte 2006 in der Berlinischen Galerie.Lorem ipsum dolor sit amet, commodo erat adipiscing elit. Sed do eiusmod ut tempor incididunt ut labore et dolore. Integer enim risus suscipit eu iaculis sed, ullamcorper at metus. Class aptent taciti sociosqu ad litora torquent per conubia nostra.
In den bisherigen Arbeiten von Hannah Dougherty standen oftmals (Haus-)Tiere im Bildmittelpunkt. Diese sind teilweise akribisch genau gezeichnet, manchmal nur mit wenigen Strichen umrissen. Ihre Bildgegenstände oder Tiere zeigt die Künstlerin jedoch nie in einer intakten Landschaft oder Umgebung. Sie sind meistens vollkommen isoliert und Teil einer Collage. Neben Tieren und Naturphänomenen wie Regenbögen finden sich in diesen Collagen bunte, geometrische Muster, grafische Elemente der Dürer-Zeit sowie alte Schwarz-Weiß-Fotos und Ausschnitte unterschiedlichster Printprodukte. Feine Zeichnungen auf Papier oder Leinwand werden mit rauem Sperrholz-Elementen oder Industriematerialien kombiniert. Alles „Süße“ oder Kitschige, was (Haus-)Tierdarstellungen an sich haben könnten, wird dadurch konterkariert.
In Naturphänomenen wie dem Regenbogen, Wolkenformationen oder eben den Tierdarstellungen zeigen sich im Werk von Hannah Dougherty immer wieder Elemente der Schöpfung. Doch statt des Paradiesischen steht oftmals eine gewisse Verletzlichkeit im Vordergrund. Die Arbeiten von Hannah Dougherty haben – bei all ihrer oft frohen Farbigkeit – meist etwas melancholisch bis tragisch Komisches. Sie laden dadurch immer wieder zu Reflektionen über den Stellenwert von Natur und Lebewesen in der modernen Industriegesellschaft ein.
Über ihren bisherigen Kunstwerken schwebten immer wieder „göttliche“ Hände, Wolkenformationen oder „Spruchbänder“. Diese Bildelemente wurden häufig zur Darstellung des Himmlischen in der christlichen Bildkunst des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance verwendet. Hannah Dougherty malt diese zumeist mit dicken, schwarzen Schrafurstrichen – als wären diese Bildelemente aus Holzschnitten und Kupferstichen der Dürer-Zeit entnommen. Ihre Installation zur Passionszeit knüpft genau an diesem Element ihres bisherigen Schaffens an und stellt eine intensive Auseinandersetzung mit der Wiedergabe von Stofflichkeit durch Albrecht Dürer dar.
Hanna Marie Bruhn
Veranstaltungen
12. Februar 2016, 18:00 Uhr
Altarverhüllung mit Hannah Dougherty
Eröffnung: Pfarrer Tobias Kuske
Einführung: Hanna Marie Bruhn
Musikalische Gestaltung: Brendan Dougherty
06. März 2016, 15:00 Uhr
Konzert Dietrich Buxtehude „Membra Jesu nostri“
European Bachensemble
Leitung: Kim Nguyen
Passionsandachten
25. Februar, 03. März, 10. März, 17. März
jeweils 18:30 – 19:00 Uhr
Liturg: Pfarrer Tobias Kuske
Die Altarverhüllung kann Donnerstags von 16–19 Uhr und Freitags von 15–17 Uhr und zu den Gottesdiensten während der Passionszeit gesehen werden.
Flyer, Presse: Berliner Zeitung, Kulturradio