fragments

Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte „Auferstehung Christi“ in der Kraut-Kapelle des Museums Nikolaikirche ist vom 25. Januar bis zum 20. März in einer gemeinsamen Interpretation des Künstlers Klaus Killisch und des Architekten Markus Rheinfurth zu sehen. Mit ihrem Werk fragments nähern sich die beiden dem Thema des verlorenen Barock-Gemäldes auf abstrakte Weise an – in einer leuchtend farbigen Collage aus Malerei mit darauf angebrachten objekthaften Bildelementen und blauem LED-Licht. Schaut man genauer hin, sind das dramatisch hochgerissene Grabtuch des auferstandenen Jesus Christus zu erkennen, sein Lendentuch und auch das Gewand eines Engels – die materiellen Zeugnisse des Unfasslichen. Dazwischen ein Blitz. Symbolisiert er die Dramatik und Energie, von der die barocke Szene einst geprägt war? Oder ist es ein Lichtstrahl, der auf Christi Himmelfahrt verweist? Das Licht, von dem Christus in der Bibel spricht: „Ich bin das Licht der Welt“?

fragments ist Teil einer Serie zum Thema Auferstehung, kuratiert von Albrecht Henkys im Kunstraum Kraut. In diesem Projekt geht es darum, sich dem vom preußischen Hofbildhauer Georg Glume (1679–1765) entworfenen Grabdenkmal künstlerisch anzunähern und sich aus zeitgenössischer Sicht mit einer historischen Fehlstelle auseinanderzusetzen.

Idee und Ausführung: Klaus Killisch, Markus Rheinfurth

Technik: Acrylmalerei auf Papier, LED-Licht, Digitaldruck auf MDF, 350 x 210cm

Zeitraum: 25. Januar – 20. März 2022

Standort: Nikolaikirche, Stadtmuseum Berlin